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„Bunt lebt es sich besser“

Höchster Kreisblatt vom 1. Dezember 2015

Es geht um Offenheit, Toleranz und die Akzeptanz von anderen Menschen. Das wird den Kleinen im „Vier-Farben-Land“ bewusst. In zwei Jahren soll es wieder ein Bühnenstück geben.

Liederbach. „Du bist anders als ich. Wir sind anders als ihr“, sangen die rund 30 Darsteller zum Auftakt des allerersten Kindermusicals der Jugendmusikschule und zeigten dabei auf das Publikum in der Liederbachhalle. „Das macht das Leben halt bunt“, lautete die Botschaft aus dem „Vier-Farben-Land“, das nicht immer so vereint war. Wie es davor ausgesehen hat, als dort noch eine strikte Farbentrennung geherrscht hatte und Polizisten sogar morgens mit Kreide die Landesgrenzen nachzogen, davon erzählte das Stück mit dem äußerst aktuellen Bezug zur Gegenwart. Unter dem Motto „bunt lebt es sich besser“ war das Kindermusical ein großes Plädoyer für eine Offenheit gegenüber Neuem, das kindgerecht aufbereitet war und von den Kindern mit eigenen Texten auch mit Leben gefüllt wurde.

Kleiner, großer Erbs

Die Geschichte drehte sich rund um den kleinen Erbs aus dem Grünland, der einfach nicht seine bunte Färbung ablegen und grün werden will. „Mit unserem Erbs stimmt was nicht“, klagen seine Eltern beim Arzt, der ihnen daraufhin eine Packung grüner Kügelchen gibt, die die Grünfärbung des Sohnes unterstützen soll. Erbs hat dann zwar schließlich die richtige Farbe, wünscht sich aber insgeheim zumindest einen roten Punkt, um wenigstens ein bisschen bunt zu sein. „So falsch kann das doch gar nicht sein“, denkt er sich. Das ist aber zunächst sowohl im Grünland als auch im Rotland, im Gelbland und im Blauland undenkbar, die alle ihre eigenen Spiele haben. Während es im Grünland einen Kaktus-Slalom gibt, üben die „Gelben“ ihren Zitronenweitwurf, fragen die „Blauen“ gegenseitig die Vorzüge ihrer Farbe ab und liefern sich im Rotland die Bewohner Rennen mit roten Rutscher-Autos.

Letztlich kommen aber doch alle zu der Einsicht, dass es besser ist, in allen Farben zu denken und zu leben. Und Erbs hat auch endlich seinen roten Punkt. „Wir sind stark und bunt“, lautete dann auch der letzte Song des Kindermusicals, das solch einen begeisterten Applaus von den Eltern und Freunden der Jugendmusikschule bekam, dass die Kinder mit dem Anfangssong „Du bist anders“ sogar noch eine Zugabe anstimmten.

„Ich bin so stolz auf euch. Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen“, lobte Bürgermeisterin Eva Söllner die Kinder begeistert nach deren 45-minütiger Aufführung angesichts der über 72 in Liederbach friedlich zusammenlebenden Nationen. Völlig zu Recht durften die Kinder dann zur Belohnung endlich die grünen von Erbs’ Arzt verordneten Kügelchen essen, die innen mit Schokolade gefüllt waren.

„Ich wollte, dass die Kinder begreifen, wie wichtig Offenheit ist“, betonte Chorleiterin Sabine Schwarz dem Kreisblatt gegenüber nach dem Kindermusical, das die Liederbachhalle nach dem traditionellen Adventskonzert am Tag zuvor noch einmal genauso gut gefüllt hat. Wegen des großen Erfolges will die erfahrene Lehrerin der musikalischen Früherziehung in zwei Jahren mit den Kindern aus Liederbach wieder ein solches Musical einüben. Denn das hat Klein und Groß viel Spaß gemacht.

(wom)

4. Dezember 2015